Die Kalkwerke Breckweg

Wenn es um Kalk geht, wissen Kunden aus Deutschland und Europa seit gut 100 Jahren die Kalkwerke Breckweg in Rheine zu schätzen. Der weiße Rohstoff ist aus dem Alltag nicht wegzudenken. Ob für die Schale unseres Frühstückseis, der Dünger auf den Feldern oder bei der Trinkwasserfilterung, in vielen Bereichen werden spezielle Kalkarten verwendet.

„Ein Kunde hat uns mal erzählt, seit sie auf dem Hof unseren Kalk benutzen, hätte seine Frau mehr Fliegen in der Küche als er im Stall“, sagt Alexander Fettich, der technische Leiter der Kalkwerke. Fettich ist seit 1985 dabei. Er startet seine Karriere mit einer Ausbildung zum Betriebsschlosser. Sein Vater arbeitet bereits bei den Kalkwerken und erzählt dem Ausbildungsleiter von seinem Sohn. Nach einem kurzen Gespräch („Bist du kopffest?“ – „Ja.“) hat Alexander den Ausbildungsplatz sicher. Die Ausbildung zum Industriemechaniker und der Beruf machen ihm viel Spaß. Seine Karriere bei den Kalkwerken wird durch den Wehrdienst einmal unterbrochen. Als es dann aber an die Familienplanung geht will er zurück. Bei den Kalkwerken fällt es leichter Familie und Beruf zu vereinbaren. Ob auf großen Familienfesten oder beim Zukunftstag. Kinder sind, natürlich nur unter Beaufsichtigung, gerne willkommen. Alexander Fettich wird erst Vorarbeiter und übernimmt dann 2017 die technische Leitung des Betriebs, sorgt also dafür, dass die Produktion dank funktionierender Maschinen immer läuft.
Die nicht übersehbaren kalkweißen Brenntürme auf dem Betriebsgelände kennt jedes Kind in der Umgebung. Ganz oben an der Spitze, besonders in der dunklen Jahreszeit klar zu erkennen, ist der Adventsstern. Jeder im Umkreis kann ihn sehen, er ist sogar der höchste im ganzen Münsterland. „Einmal haben wir vergessen ihn zum Advent hin einzuschalten. Dann gab es Leute, die hier angerufen haben, um uns zu erinnern“, schmunzelt Alexander Fettich.

Die Firma wird in dritter Generation von der Familie Breckweg geführt. Trotz Traditionen möchte sich das Unternehmen immer weiter entwickeln und setzt auf technische Innovationen. Mitarbeiter haben so zum Beispiel die Möglichkeit sich mit einem persönlichen Chip Schutzausrüstungen wie Handschuhe einfach und praktisch aus dem Automaten zu ziehen.
Ein weiterer Pluspunkt bei einem mittelständischen Unternehmen wie den Kalkwerken ist die breite Produktpalette die, dank flexibler Herstellung, auch die individuellsten Bedürfnisse von Kunden erfüllen kann.
„Damit alles perfekt läuft, ist es wichtig sich mit den Kollegen in allen Abteilungen gut abzusprechen“, so Alexander Fettich. Bei einem mittelständischen Unternehmen wie den Kalkwerken funktioniert das sehr gut. Bei Problemen wissen alle Mitarbeiter genau wer der geeignete Ansprechpartner ist. Wenn ein großes Projekt ansteht, ist es besonders wichtig, dass alle genau wissen was zu tun ist. Ein größeres Vorhaben der letzten Jahre war die Umwandlung von Produktionswärme in Heizenergie. Die Restenergie der Produktionsöfen wird in der Industrie allgemein in die Luft abgelassen. Diese ungenutzte Wärme ist weder nachhaltig noch wirtschaftlich. Deswegen arbeiten die Kalkwerke mit verschiedenen Firmen daran, dass die überschüssige Energie der Öfen die Büroräume und Sanitäranlagen auf dem Betriebsgelände mitheizen können. Eine fünfstellige Summe spart das jährlich an Heizkosten ein und das Nutzen für die Umwelt ist nicht bezifferbar. „Das Prinzip möchten jetzt auch andere Unternehmen übernehmen“, erklärt Alexander. Die Kalkwerke Breckweg sind also Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit.
Neben der Projektarbeit bieten sich auch im Alltag viele Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Bei laufender Produktion kann es passieren, dass eine Maschine mal nicht richtig funktioniert. Das bedeutet dann für das Breckweg-Team, dass sich die verschiedenen Abteilungen beraten, damit das Problem gemeinsam gelöst werden kann. Etwa 50 Mitarbeiter arbeiten in der Buchhaltung, im Labor, im Vertrieb, im Verkauf, in der Werkstatt und in der Produktion.

Wenn der Arbeitstag für Alexander beginnt, liest er sich erst einmal die Berichte der Spät- und Nachtschicht durch. Dann entscheidet er welche Reparaturen sofort erledigt werden müssen und teilt die Handwerker ein. Da sich die Menge der produzierten Waren verändert, werden Reparaturen mit dem Versand abgeklärt, aber auch die Produktionsmitarbeiter müssen informiert werden. Die Kalkwerke Breckweg sind eine Firma, in der ein Rädchen ins andere greift. Das mittelständische Unternehmen entwickelt sich immer weiter und das geht nur mit all den Mitarbeitern, die ein Gespür für die Zukunft haben und sich freuen, Kunden mit hochwertigen Produkten nach vorn zu bringen.

Text: Lilofee Fettich